Kapitel 1 - Einführung

Bedeutung der Navigation für Sicherheit und Effizienz

Die Navigation ist eine der grundlegendsten Fähigkeiten, die für eine sichere und angenehme Zeit auf dem Wasser erforderlich sind. Für Einsteiger mag der Fachjargon, die ungewohnten Instrumente und die grosse Vielfalt an Navigationstechniken zunächst entmutigend wirken. Jedoch ist die sichere Navigation nicht nur eine technische Disziplin, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil der Seemannschaft.

Erfahrene Schiffsführer zeichnen sich dadurch aus, dass sie schwierige Situationen bereits vor ihrer Entstehung erkennen, ihre Crew darauf vorbereiten und mit klaren, ruhigen Kommandos durchführen. Die Fähigkeit, Gefahren frühzeitig zu identifizieren und zu bewältigen, trägt wesentlich zur Sicherheit an Bord bei. Schweizer Skipper geniessen auf den Weltmeeren einen ausgezeichneten Ruf, da sie die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze der Seemannschaft allzeit hochhalten.

 

Überblick über das Prüfungssystem und die Anforderungen

Das Schweizer Seeschifffahrtsamt (SSA) hat die Verantwortung für die Ausbildung und Prüfung der Kandidaten an anerkannte nautische Vereinigungen, Seefahrtsschulen und Behörden delegiert. Diese Grundlage bildet die rechtliche Basis für die Tätigkeiten des Cruising Club Schweiz (CCS) und die Swiss Yachting Association (SYA), die sich für die Förderung des Yachtsports engagieren, Ausbildungskurse organisieren und Prüfungen abnehmen.

 

Voraussetzungen für den Hochseeausweis:

  • Mindestalter: 16 Jahre
  • Prüfungen: Erfolgreicher Abschluss der theoretischen und praktischen Anforderungen
  • Nachweise:
    • Nautische Grundausbildung (z. B. kantonaler Schiffführer-Ausweis oder gleichwertig)
    • Ausbildung in lebensrettenden Sofortmassnahmen
    • Bestätigung über ausreichendes Seh- und Hörvermögen
    • Geistige und körperliche Eignung
    • Praxisnachweis: Drei Wochen Seefahrt (davon mindestens 18 Tage auf See) und 1.000 gefahrene Seemeilen für Segelschiffe; zwei Wochen Seefahrt (davon mindestens 10 Tage auf See) und 500 Seemeilen für Motorschiffe

 

Fahrtennachweis: Im Fahrtennachweis sind die Fähigkeiten und Manöver dokumentiert, die während der Ausbildung vom Schiffsführer geprüft und bestätigt werden müssen:

  • Kenntnisse der Jacht und der Sicherheitsausrüstung
  • Kollisionsverhütungsregeln
  • Beurteilung von Wetter und Seegang
  • Navigation und Positionsbestimmung
  • Anker- und Anlegemanöver
  • Hafenmanöver
  • Mensch-über-Bord-Manöver

 

Theoretische Prüfungsfächer: Die schriftliche Prüfung umfasst die folgenden Themenbereiche:

  1. Navigation und Schiffsführung (einheitlich für Segel- und Motorschiffe)
  2. Seemannschaft
  3. Meteorologie
  4. Rechtsfragen
  5. Medizin an Bord
  6. Gezeitenaufgaben
  7. Kartenaufgaben

 

Lernziele, Methoden und verwendete Hilfsmittel

Das Hauptziel der Ausbildung ist es, die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, um eine Yacht sicher auf See zu führen. Die Kurse kombinieren theoretischen Unterricht mit praktischen Übungen, um ein umfassendes Verständnis der Hochsee-Navigation zu schaffen.

 

Methoden:

  • Theoretischer Unterricht: Grundlagen der Navigation, Meteorologie und Seemannschaft
  • Praktische Übungen: Kartenarbeit, Gezeitenberechnungen

 

Hilfsmittel:

  • Theorie Unterlagen
  • Seekarten
  • Gezeitentafeln
  • Navigationsinstrumente (z. B. Kompass, Log, Lot)

 

Die bereitgestellten Unterlagen dienen als Grundlage für das Selbststudium und die Vorbereitung auf die Prüfung. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass Seekarten und andere nautische Unterlagen aus dem Ordner nicht für aktuelle Törns verwendet werden sollten, da sie nicht auf das laufende Jahr aktualisiert sind.

 

Effiziente Kursnutzung: Teilnehmern wird empfohlen, offene Fragen oder Verständnisprobleme mit den Kursleitern zu klären. Dies fördert nicht nur die individuelle Vorbereitung, sondern trägt auch dazu bei, die Sicherheit und Kompetenz auf See nachhaltig zu verbessern.


 

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Boris Ehret

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